CD 15

Klingende Kostbarkeiten aus Tirol 13

Innsbruck 1659, Johann Georg Plazer, Musizierendes Paar, um 1750

Innsbruck war im 17. Jahrhundert ein europäisches Zentrum des Notendrucks. Bei den Verlegern Hans Paur, Hans Gäch und Michael Wagner erschien eine Vielzahl bedeutender Drucke, darunter auch Georg Arnolds Canzoni, Ariae et Sonatae. Arnold war nicht Mitglied der Innsbrucker Hofkapelle, sondern stammte aus dem damals niederösterreichischen Feldsberg (heute Valtice/CSFR) und erreichte die angesehene Stellung des Hoforganisten beim Fürstbischof von Bamberg. Seine Beziehung zu Innsbruck betrifft den Druck mehrerer seiner Werke, so vor allem Sakralkompositionen, die bei Michael Wagner erschienen sind. Arnolds bemerkenswertes Opus 3, eine Sammlung von 45 Instrumentalstücken in unterschiedlicher Streicherbesetzung mit teilweise obligatem Fagott, war zur damaligen Zeit überaus beliebt; es erstaunt darum, dass sich dieser Innsbrucker Druck mit effektvollen und äußerst originellen Instrumentalbagatellen nach derzeitiger Kenntnis nur in einem vollständigen Exemplar in der Universitätsbibliothek von Uppsala erhalten hat. Die Bezeichnung Canzon paßt ideal zu Konzept und Intention der meisten Nummern dieser Sammlung. Kanzonen nannte man kurzweilige Stücke ohne höhere künstlerische Ansprüche, die darum auch gerne in Vorführungen von artifiziellen Kompositionen zur Auflockerung eingefügt wurden. Als launige Unterhaltungsstücke sind Arnolds Kanzonen zumeist liedhaft geformt. Ausdruck und Struktur sind jedoch nicht vordergründig oberflächlich, sondern durchwegs von ansprechender und gekonnter Machart. Die komplette Sammlung, darunter auch ein besonders effektvolles Capriccio ist Unterhaltungsmusik des 17. Jahrhunderts in bester Qualität.

Track 25, 3:50
Capriccio Nr.13
Georg Arnold
(1621-1676)