CD 97

Musikinstrumente des Ferdinandeums 4

Johann Georg Psenner ist einer der besten Instrumentenbauer Tirols. Er wurde 1747 in Innsbruck geboren und ererbte sein Talent von seinem aus Bozen stammenden Vater, der sich in Innsbruck als Lauten- und Geigenmacher niedergelassen hatte. Schon in jungen Jahren kam er in das Geigenbauzentrum Mittenwald. Sein Lehrmeister wurde der vorzügliche Geigenbauer Georg Klotz, der ihn zu einem hervorragenden Instrumentenbauer heranbildete. 1768 übernahm Psenner das Geschäft seines inzwischen verstorbenen Vaters und führte es erfolgreich weiter. Von seinen Instrumenten haben sich im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum neben der Mandoline auch eine Violine und ein Violoncello erhalten. Johann Georg Psenner hat seine Mandoline wohl für den praktischen Gebrauch gebaut. Zu seiner Zeit war dieses zierliche Saiteninstrument durch reisende virtuose Mandolinenspieler aus Italien auch in Österreich bekannt und beliebt geworden. Damit entstand ein Bedarf an Instrumenten. Überdies nahmen sich außerhalb Italiens wirkende Komponisten der Mandoline an, wenngleich nur am Rande ihres Schaffens. Mozart komponierte um die Entstehungszeit von Psenners Instrument zwei Lieder für Singstimme mit Begleitung der Mandoline, und auch in Beethovens uvre finden sich vier kleine Stücke für Mandoline und Klavier, die der Meister während seines Aufenthaltes in Prag 1796 für eine musikliebende Gräfin, die selbst Mandoline spielte, komponierte. Die enorme Nachfrage nach unterschiedlich besetzten Stücken für Hausmusik deckten Komponisten wie z. B. Leonhard von Call ab. Ihre Schöpfungen waren bewußt dem Geschmack der Kenner und Liebhaber angepaßt und erschienen in zahlreichen Verlagen, nicht selten in hoher Auflage.

Track 5, 2:13
Komm, liebe Zither KV 351 (367)
W.A. Mozart (1756-1791)