CD 91

Gedenkkonzert zum 400. Todestag von Blasius Amon

Chorbuch mit Werken Blasius Amons, München 1590

Tyrolensis
Blasius Amon (ca. 1560-1590), heute nahezu vergessen, ist einer der bedeutendsten Komponisten des ausgehenden 16. Jahrhunderts. Nach dem Urteil älterer Lexikographen war er einer der größten Contrapunktisten jener Zeit, und im Wiener Nekrologium (15. August 1590) steht geschrieben: ... ein derart ausgezeichneter Musiker, daß Deutschland niemanden ihm zur Seite stellen konnte. Alle seine Werke erschienen zu seinen Lebzeiten in Wien und München im Druck.
Blasius Amon wurde in Hall in Tirol geboren; etwa ab 1568 trat er als Singknabe in die Kapelle Erzherzog Ferdinands zu Innsbruck ein, wo er zehn Jahre wirkte. Von den Kapellmeistern Wilhelm Bruneau (tätig von 1564-1584) und Alexander Utendal (tätig von 1564-1581) erhielt er eine gründliche musikalische Ausbildung, die er auf Studienreisen vervollkomnete; u.a. wanderte er 1582 nach Venedig, wo er Schüler Andrea Gabrielis (ca. 1515-1586) gewesen sein könnte. Amon war der erste Österreicher, der nach Venedig pilgerte, um hier die neueste Entwicklung der Musik, insbesondere die Technik der Mehrchörigkeit, zu studieren. Blasius Amon starb in Wien; wenige Jahre zuvor war er in den Franziskanerorden eingetreten. Die Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum hat sich zur besonderen Aufgabe gemacht, das Werk Blasius Amons zu pflegen und nach und nach in seiner Gesamtheit der Öffentlichkeit vorzustellen. Dieser Livemitschnitt ist das erste Tondokument mit Werken dieses herausragenden Tiroler Komponisten. Weitere Kompositionen von Blasius Amon sind enthalten auf der CD 9 (Track 10-16).

Track 13, 2:17
Cantate Domino