CD 90

Triosonaten

Van Pitties, Ansicht von Innsbruck (Detail), 1817

Johann Elias de Sylvas Kompositionen haben sich vor allem im Musikarchiv von Stift Stams erhalten, zumeist Sakralwerke (vgl. CD 44) aber auch Symphonien, die zu den ersten Werken dieser Gattung zählen, die in Tirol nachweisbar sind (vgl. CD 39). Sechs Streichtrios des 1716 in Innsbruck geborenen Komponisten befinden sich in der Musiksammlung der Bayerischen Staatsbibliothek in München, ein weiteres Streichtrio in der Königlichen Bibliothek von Brüssel. Einige Kompositionen de Sylvas sind auch in der Schweiz nachgewiesen. Dieser gewiss nur fragmentarische Überlieferungsbefund verweist auf ansehnliche überregionale Wirkungsbreite der Kompositionen de Sylvas. Elias de Sylva war Geistlicher und Chorregent an der Innsbrucker Pfarrkirche und so natürlich hauptsächlich als Kirchenmusiker tätig. Auch seine Sinfonien gehören intentional dieser Gattung an, weil sie vermutlich als instrumentale Einlagen bei feierlichen Hochämtern verwendet wurden. Daneben hat de Sylva auch elegante Kammermusik geschaffen, wie diese sieben auf dieser CD erstmals vorgestellten Streichtrios beweisen. Sie sind gewiss ein Bruchteil dessen, was der Innsbrucker Komponist für dieses Genre hochstehender Unterhaltungsmusik komponiert hat. Vorbild war sicherlich die Form der italienischen Triosonate mit den bevorzugt imitatorisch geführten Oberstimmen. Die barocke Vielfalt in der Möglichkeit der Besetzung solcher Gelegenheitswerke kommt in unserer Produktion insoferne gut zur Geltung, als wir neben den Streichinstrumenten mit Cembalo, Orgel, teilweise auch Hackbett, Harfe, Hammerklavier und Laute noch andere Klangfarben hinzugefügt haben.

Track 19, 2:18
Trio Nr.7 in B-Dur
Presto