CD 67

Kammermusik 3

Basilio Armani, Der obere Teil der Neustadt von Innsbruck, um 1840

Der aus Sterzing stammende Komponist Johann Baptist Gänsbacher gehört zu den auch überregional beachteten Tonkünstlern Tirols. Durch seine ehrenvolle Berufung als Domkapellmeister zu St. Stephan in Wien ist er vor allem als Kirchenkomponist bekannt geworden, doch sind auch seine weltlichen Werke durchaus von hoher künstlerischer Qualität. Besonders in der Gattung Kammermusik hat Gänsbacher nachhaltig beeindruckende Kompositionen vorgelegt, die zu seiner Zeit überaus populär waren und durch renommierte Verlage verbreitet wurden. Auf dieser CD sind drei seiner fünf erhaltenen Klaviertrios dokumentiert. Gänsbacher ist bei der Wahl der Besetzungstypen im Bereich der Kammermusik offensichtlich bewußt dem Musiktitanen Beethoven aus dem Weg gegangen; Gänsbacher hat keine Klaviersonate und kein Streichquartett komponiert, wohl aber eher von Beethoven vernachlässigte Gattungen wie Kammermusik für Klavier vierhändig und wohl auch Klaviertrios. Gänsbachers Klaviertrios sind überaus gediegene und auch inspirierte Kompositionen und brauchen bei den Meistern der zweiten Klasse keinen Vergleich zu scheuen. Herausragend dabei ist das große C-Dur-Klaviertrio aus der Zeit um 1821. Der zweite Satz dieses effektvollen Werks ist eine Folge von Variationen über den Regimentsmarsch Erzherzog Karls. Gänsbacher war damals noch Offizier bei den Tiroler Kaiserjägern.

Track 7, 2:00
Trio in C-Dur
Allegro