CD 65

Kammermusik 1

Maximilian Velsern, Corso in der Innsbrucker Neustadt, 1824

Zu Johann Baptist Gänsbachers besten Werken zählen seine Kompositionen für Klavier zu vier Händen. In dieser Gattung gehört er sicher zu den besten Komponisten seiner Zeit. Mit den beiden CDs Nr. 65 und 66 sind alle seine vollständig erhaltene Werke für Klavier zu vier Händen dokumentiert. Das Klavierspiel zu vier Händen hat neben der klanglichen Intensivierung und vollstimmigen Ausnützung des Tasteninstruments auch eine soziale Dimension, die, mit der Aura Harmonie und Freundschaft umgeben, nicht zuletzt in der Technik der sich übergreifenden Hände, wie z. B. bei op. 9, den Klaviervariationen, zum Ausdruck kommt (Track 6). Gänsbacher und Weber spielten bei sogenannten musikalischen Soirées wiederholt gemeinsam die Variationen op. 9, und Weber urteilt in einer Rezension in der Allgemeinen Musikalischen Zeitung, Leipzig 1811, über dieses anmutige Werk des Freundes wie folgt: Eine sehr anziehende Kleinigkeit [im Sinn einer kleineren Komposition], die unter der Menge erscheinender Variationen nicht wenig hervorsticht. Herr Gänsbacher verbindet schöne Melodie mit einer auszeichnungswerten Harmoniekenntnis, und Rezensent, der mehrere und größere Kompositionen von ihm kennt, macht es sich zur angenehmen Pflicht, das Publikum auch auf diese Variationen aufmerksam zu machen, die alle gut in dem freundlichen Charakter des Themas gehalten und brilliant, ohne große Schwierigkeiten sind, mithin vornehmlich auf den Klavieren aller Liebhaber mit Recht zu finden sein sollten.

Track 10, 2:00
Divertissement in G-Dur, op.20
Andantino