CD 41

Musik aus Stift Stams XVI

Egyd Schor, Engelskonzert, um 1695 Fresko am Gewölbe der rechten Apsis der Basilika von Stift Stams

Nonnosus Madlseders Wunsch im Vorwort seines 1768 in Augsburg erschienenen Opus III, einer Sammlung von fünf Miserere und einem Stabat Mater, daß alles dasjenige, so aus meiner obschon untüchtigen Feder wegen Gott geflossen, nicht werde vergessen werden, noch verloren gehen, soll mit dieser CD-Produktion mit Erstveröffentlichungen 1997 zu seinem 200. Todestag entsprochen werden.
Madlseder wurde am 20. Juni 1730 in Meran geboren. Er besuchte zuerst das Gymnasium in Hall und setzte sein Studium dann im Augustinerchorherrnstift Polling bei Weilheim und am Benediktiner-Gymnasium in Freising fort. Im Jahr 1749 trat er als Novize in die Benediktinerabtei Andechs ein. Wie er selbst im Vorwort zu seinem gedruckten Opus I berichtet, genoß er in Andechs den Unterricht des hochangesehenen Musiklehrers P. Gregor Schreyer (1719-1767), der seinem Kurs die Kontrapunktlehre des Wiener Hofkapellmeisters Johann Joseph Fux zugrunde legte. Nach dem Tod seines Lehrers wurde Madlseder dessen Nachfolger als Chorregent und Musiklehrer des Klosters Andechs. Im Jahr 1768 scheint Madlseder das Stift Stams besucht zu haben; das Rechnungsbuch des Abtes Vigilius Kranicher vermerkt zum 22. Oktober: H. Madlseder für 1 Meß 4 fl. 12. kr; es handelt sich um jene große Messe in a-Moll, die neben dem Salve Regina und dem Te Deum im Musikarchiv des Stiftes Stams erhalten sind. Madlseder verstarb in Andechs am 3. April 1797, nachdem er in späteren Lebensjahren als Subprior gewirkt hatte. In Druckwerken wird er gerühmt als ein berühmter Theoretiker in der Musik und einer der ersten Contrapunktisten seiner Zeit.

Track 23, 3:41
Te Deum
Judex Crederis
Nonnosus Madlseder
(1730-1797)