CD 20/21

Klingende Kostbarkeiten aus Tirol 17

Fresko im Kreuzgang zu Brixen, Meister Leonhard zugeschrieben

Das Tiroler Passions- und Osterkonzert 2000 bringt ausschließlich Entdeckungen aus Tirols großartiger Musiktradition. Es ist Musik aus dem Repertoire der berühmten Innsbrucker Hofkapelle des 17. Jahrhunderts und aus dem Königlichen Damenstift zu Hall. Obwohl diese Werke fast alle in Innsbruck gedruckt wurden, haben sich hier die Quellen nicht erhalten. Die originalen Stimmbücher zu sämtlichen Werken, aus denen das Aufführungsmaterial durch Transkription der alten Notenschriften für unsere Konzerte erst zusammengestellt werden mußte, sind jedoch in europäischen Bibliotheken, zumeist in nur einem Exemplar, glücklicherweise überliefert. Das Programm umfasste zwei Messen von Christoph Sätzl (um 1592-1655), ein Miserere von Johann Stadlmayr (um 1575-1648), drei Instrumentalfugen von Leopold von Plawenn (um 1630-1682) und Ostermotetten von Johann Stadlmayr und Ambrosius Reiner (1604-1672). Christoph Sätzl stammt aus Brixen in Südtirol, wo er bereits in jungen Jahren zum Hof- und Domkapellmeister des Tiroler Fürstbischofs avancierte. Im Jahr 1632 erhielt Sätzl eine Berufung als Kapellmeister am Königlichen Damenstift zu Hall, das neben der Innsbrucker Hofkapelle für seine herausragende Musikpflege berühmt war. Johann Stadlmayr und sein Nachfolger Ambrosius Reiner sind die wichtigsten Repräsentanten der Innsbrucker Hofkapelle des 17. Jahrhunderts. Leopold von Plawenn entstammt einem alten Vinschgauer Adelsgeschlecht und wurde in Innsbruck geboren. Er war Benediktiner im Kloster Zwiefalten (Württemberg). Seine Kompositionen veröffentlichte er in Innsbruck, Ulm und Kempten.

CD 1, Track 14, 2:12
Gloria Patri et Filio
Johann Stadlmayr
(um 1575-1648)