CD 17

Klingende Kostbarkeiten aus Tirol 15

Johann Georg Plazer, Musizierende Gesellschaft, um 1750

Der englische Gambenvirtuose William Young stand zehn Jahre in Diensten des Innsbrucker Hofes. Damals regierte der musische und lebensfrohe Erzherzog Ferdinand Karl. 1662, im Todesjahr des Fürsten, starb auch William Young in Innsbruck. Er gehörte zu den bewundertsten Musikern seiner Zeit und wird bezeichnet als ein Meister dieser Kunst (des Gambenspiels), desgleichen unter der Sonnen wenig zu finden. Von William Youngs Kompositionen ist gesichert nur ein Druckwerk überliefert, jene Sammlung von Sonate, die 1653 bei Michael Wagner in Innsbruck erschien und die der Komponist seinem Dienstherrn Ferdinand Karl gewidmet hat. Dieser Druck hat sich in nur einem Exemplar in der Universitätsbibliothek von Uppsala in Schweden erhalten. Im Anschluß an die elf mit Sonata bezeichneten Stücke finden sich noch einige Tanzsätze wie Allemand, Correnti e Balletti. Die Besetzung der Stücke ist überwiegend 3 Violinen, Baßviola (Gambe) und Basso continuo. Ein Charakteristikum der Sonaten Youngs ist der zumeist als Canzona bezeichnete fugierte Abschluß. William Young war ein Komponist von europäischer Dimension. Verschiedenste Stilelemente aus aller Herren Länder sind in seinem Werk vereint, das somit auch die bunte Kulturwelt am damaligen Innsbrucker Hof geradezu idealtypisch widerspiegelt. Youngs klangschöne Werke wurden erstmals in den Jahren 1979 bis 1983 vom ORF/Landesstudio Tirol aufgenommen. Interpreten waren die renommierten Ensembles London baroque und Musica antiqua Köln. Wir haben diese bereits historischen und legendären Aufnahmen neu überspielt und zu einer CD mit ansprechender Programmfolge in bester Tonqualität zusammengestellt.

Track 1, 3:37
Sonata settima a 4
William Young
(ca. 1610-1662)